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Home / Essays / 2015

December 7, 2015

Werner Bandi · Swiss Nudes 1943—1952

Über den 1891 in Thun geborenen und 1964 in Spiez verstorbenen Schweizer Fotografen Werner Bandi wissen wir nur wenig. Einzelne seiner Fotos tauchen ab und zu in Galerien in Paris oder New York auf und werden einem »italienischen Naturisten« zugeordnet oder gleich mit »unbekannter Fotograf« betitelt. Ein Zufallsfund aus dem Jahre 2012, der 100 seiner bis dato unveröffentlichten Fotografien als Diapositive beinhaltet, lädt uns zu einem näheren Kennenlernen und eine Reise in die Geschichte ein.
Werner Bandis Vater war Oberförster in Thun. Als er 1899 stirbt, ist Werner, das jüngste seiner drei Kinder, acht Jahre alt. Zwei Jahre nach dem Tod ihres Mannes pachtet Bandis Mutter, die einer wohlhabenden Familie entstammte, die in Spiez am Thunersee gelegene Pension Erica und kauft ein Jahr später das im »Schweizerhäuschenstil« gehaltene Hotel mit 24 Gästezimmern, Rauchsalon, Lesezimmern und weiteren Nebenräumen für damals stolze 88.000 Franken. Spiez ist ein attraktiver Kurort mit zum Teil imposanten Hotelkomplexen, deren Namen Programm sind: Schloss-Hotel Schonegg, Grand Hotel Spiezerhof, Park-Hotel Bubenberg oder Hotel Belvédère & Beau-Rivage. Eine »elektrische Trambahn« verbindet nach der Jahrhundertwende den Bootsanleger am Thunersee mit dem weiter oben gelegenen Bahnhof der Bern-Lötschberg-Simplon-Bahn. Der Kurort mit südlichem Flair ist eine beliebte Sommerfrische mit zum Teil illustren Gästen, von denen viele auch für längere Zeit bleiben. Der 2. Weltkrieg beendet die Idylle. Mit der Einquartierung des Schweizer Militärs verwahrlosen die Hotelpaläste, und in den 1950ern werden die meisten der prachtvollen Belle-Epoque-Bauten abgerissen. Sie entsprechen nicht mehr dem Zeitgeist, und den neuen, meist motorisierten Gästen des Wirtschaftswunders sind sie nicht komfortabel genug. Werner Bandi erbt 1951 von seiner Mutter ein schmuckes Chalet und arbeitet als Vertreter und später Prokurist in der Kartonagenfabrik Hoffmann in Thun. Sein viertüriger Dodge Sedan erregt Aufmerksamkeit, denn den imposanten »Amischlitten« wird er kaum von seinem Gehalt bezahlt haben können. Der elegante ältere Herr ist im Städtchen ein Außenseiter und lebt zurückgezogen. Die Anwohner des Kornmattquartiers sehen ihren Nachbarn fast nur abends, wenn er den Hund ausführt; tagsüber erledigt das Hulda, die Haushälterin. Eine ehemalige Nachbarin erzählt, dass man die Kinder damals gewarnt habe, das »Bandi-Haus« oberhalb des Spiezer Bahnhofs zu besuchen, denn an den Wochenenden verkehren bei Werner Bandi ausschließlich junge, gut aussehende Männer.

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Werner Bandi · Swiss Nudes 1943—1952 (14 items)

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October 14, 2015

Jessica Yatrofsky · I Heart Boy/Girl

Jessica Yatrofsky (geboren 1981) ist eine amerikanische Künstlerin, Fotografin und Filmemacherin. Geboren wurde sie in East Brunswick, New Jersey, aufgewachsen ist sie in Las Vegas, Nevada. Sie studierte Kunst an der University of Nevada in Las Vegas von 2002–2006 und machte ihren Master in Fotografie 2009 an der Parsons New School for Design. Ihr erster Fotoband „I Heart Boy“ erschien 2010 bei Powerhouse Books. Ihre erste Einzelausstellung folgte 2011. Ihre Arbeiten wurden bereits in New York City, Las Vegas, Gent und Kopenhagen gezeigt und erschienen in „East Village Boys“, „Brooklyn Magazine“ und „The New York Times Style Magazine“.

Ausstellungseröffnung in Anwesenheit von Jessica Yatrofsky:
Freitag, 16. Oktober 2015 · 18.00–20.00 Uhr

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Jessica Yatrofsky · I Heart Boy/Girl (30 items)

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September 3, 2015

Marc Martin · Dur Labeur

Marc Martin, geboren und aufgewachsen in Nordfrankreich, lebt heute in Paris und stellt mit seinen Fotografien den Mann aus einem urigen und komplexen Blickwinkel dar.

Ausdrucksstarke Männlichkeit mit all ihren Gegensätzen.
Versteckte Bedürfnisse finden hier ebenso ihren Ausdruck wie der Anspruch, die Normalität des Alltags in ein künstlerisches Licht zu rücken. Seine Werke erlangten weltweite Bekanntheit in der Gay-Fetischszene durch unterschiedlichste Arbeiten für Pig-Prod und inzwischen auch durch verschiedene Ausstellungen in Paris und Berlin. Mit seinem ersten Bildband „Dur Labeur“ veröffentlicht er die Mannigfaltigkeit seiner Interessen und seiner Art, die innigsten Bedürfnisse von Männern ans Licht zu bringen.

„Dur labeur“ („Harte Arbeit“)
Das Werk richtet seinen Blick auf Bauarbeiter und Handwerker und auf ihre Art, sich Freude und Vergnügen zu bereiten; auch Freude, die sie sich im Verborgenen bereiten, wenn sie sich mal eine Pause gönnen …
In ihren Höhlen oder auf unwegbarem Gelände. In ihrer Funktion oder ihrer Fiktion. Konstruierte Szenen oder Schnappschüsse, die gezeigten Bilder rücken Szenen aus einer Grauzone ins Licht und stürzen hergebrachte erotische Seiten um. Im Schönen und im Anstößigen, im guten und im schlechten Geschmack. Eine bisher nicht dagewesene Form der Inszenierung von vielseitiger Männlichkeit.

Austellungseröffnung in Anwesenheit von Marc Martin:
Freitag, 11. September 2015, ab 18:00 Uhr

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Marc Martin · Dur Labeur (24 items)

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February 12, 2015

Derek Ridgers · London Youth

Derek Ridgers, 1952 in Chiswick, West London, geboren, ist einer der profiliertesten Portraitfotografen Englands. Seine Themen sind Musik, Film, die Club-Szene und die britische ‚street culture‘. James Brown, die Spice Girls, die Pet Shop Boys, Clint Eastwood, Johnny Depp, Julian Schnabel, Vivienne Westwood – alle standen vor seiner Kamera.

Zwischen 1978 und 1987 fotografierte Derek Ridgers Punks, Skins und New Romantics in London. Es entstanden Portraits von fast aggressiver Schönheit, die in zwei Büchern veröffentlicht wurden: „Skinheads 1979–1984“ (Omnibus Press 2014), und „77–87 London Youth“ (Damiani 2013).

Zum ersten Mal wird nun in Deutschland eine Auswahl von Derek Ridgers’ Fotos gezeigt. In der Hauptsache sind Portraits von frühen Skinheads zu sehen, entstanden in einer Zeit, als die Skinhead-Bewegung noch nicht von extrem rechten Positionen durchdrungen war.

Der Blick der Abgebildeten geht dabei immer mit konfrontativer Präsenz direkt in die Kamera, und jedes Foto erzählt seine ganz eigene Geschichte von Verletzlichkeit und Zorn, Zukunft und Vergangenheit: welche Biografien haben in dieser Körperhaltung einen solch prägnanten Ausdruck gefunden? Und was ist aus diesen sich so hart gebenden Protagonisten geworden?

„Die Kids auf diesen Fotos, ganz egal ob Skinhead, Punk, New Romantic, Rockabilly oder was-auch-immer, spiegeln die gleichzeitige Stärke und Verletzlichkeit aller Heranwachsenden wider. Kein Internet, keine Mobiltelefone oder Twitter: es waren fantastische Zeiten. Du schautest mit offenen Augen, und die anderen schauten zurück. In jedem Club ein Kaleidoskop seelenverwandter Hedonisten. Irgendjemand war immer mit einem komplett neuen Look unterwegs, den Außenseitern gehörte die Welt.“ (John Maybury in seinem Vorwort zu „77–87 London Youth“)

Ausstellungseröffnung in Anwesenheit von Derek Ridgers:
Freitag, 6. März 2015, 18:00 bis 20:00 Uhr

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Derek Ridgers · London Youth (12 items)

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